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Vereinsgeschichte


Astronomie in Kempten



Die Anfänge der Amateurastronomie auf dem Drumlin, dem Höhenrücken im Osten Kemptens, liegen in den späten 60er Jahren. Damals richtete das deutsche Jugendherbergswerk in ganz Deutschland "Himmelsbeobachtungsstationen" ein - in Kempten auf dem Gelände der Jugendherberge eine kleine Schutzhütte aus Holz und Blech mit einem relativ leistungsfähigen Linsenfernrohr. Nach einiger Zeit schwand das Interesse und die Sternwarte geriet in Vergessenheit. 1983 wurde der astronomische Arbeitskreis der VHS Kempten ins Leben gerufen. Eine Handvoll Schüler des Allgäu-Gymnasiums und der Knabenrealschule waren dabei der aktivste Teil dieses Kreises. Sie waren es auch, welche die heruntergekommene Sternwarte wieder in Betrieb nahmen und den JH-Gästen und Kemptener Besuchern das Weltall durch das Teleskop und mit selbst erstellten Diavorträgen erklärten. 1984 trat der Arbeitskreis erstmals mit einer Sonderausstellung auf der Allgäuer Festwoche vor ein grösseres Publikum. Auch hier war die Schülergruppe der "harte Kern". Die kleine Beobachtungsstation war dem folgenden Ansturm von ganzen Schulklassen auf Dauer nicht gewachsen. So entstand bei allen Aktiven der Wunsch nach einem grösseren, festen Sternwartengebäude. Im Verlauf dieses Projektes endete auch im gegenseitigen Einverständnis die Zusammenarbeit mit der Volkshochschule, da es für eine erfolgreiche Durchführung nötig war, auf eigenen Füßen zu stehen und größere Planungsfreiheit zu haben.

Die Volkssternwarte Kempten e. V.
Am 23. Januar 1986 wurde der Astronomieverein Kempten gegründet (2002 in Volkssternwarte Kempten e. V. umbenannt). Domizil des Vereins wurde wiederum die Jugendherberge Kempten. Ein gebrauchtes Spiegelteleskop mit 20 cm Öffnung wurde noch im Gründungsjahr gekauft. Dieses Gerät verrichtet bis heute seinen Dienst auf der Sternwarte. Hauptaufgabe des Vereins war weiterhin die Öffentlichkeitsarbeit: Vorträge und Führungen in der Sternwarte für Gäste der Jugendherberge sowie für Besucher aus Kempten und dem Umland. Auch wurden wieder Ausstellungen gezeigt, so zum Beispiel 1987 im Börsensaal des Kornhauses.
Die Planung eines Sternwartenneubaus wurde im Jahr 1988 in Angriff genommen, nachdem das Jugendherbergswerk die erforderlichen Mittel bewilligte. 1989 wurde die nun fast 25 Jahre alte Beobachtungsstation abgerissen, und an selber Stelle der erste Spatenstich für den Neubau gesetzt. Der Bau wurde in Eigenleistung von den Vereinsmitgliedern durchgeführt, so dauerte es über zweieinhalb Jahre, bis unsere Sternwarte schließlich feierlich eingeweiht werden konnte. Es handelt sich um ein rechteckiges Gebäude in Ziegelbauweise, dessen komplettes Dach auf Schienen geöffnet werden kann. Die beiden Teleskope ruhen schwingungsarm auf eigenen Fundamenten, das 20 cm-Spiegelteleskop erhielt eine besonders präzise Montierung, die die Fotografie mit sehr großen Brennweiten ermöglicht.

Tätigkeit des Vereins
Nach der Fertigstellung im Oktober 1991 konnten sich die Vereinsmitglieder wieder ihrem eigentlichen Arbeitsgebiet zuwenden. Öffentlichkeitsarbeit sowie vereinsinterne Tätigkeiten werden seitdem gleichermaßen berücksichtigt. Zweimal im Monat ist die Sternwarte bei gutem Wetter für jedermann geöffnet, zu besonderen Anlässen auch außerhalb dieses Turnus (z. B. bei der Marsopposition 2003, als mit ca. 400 Besuchern an einem Abend der bisherige Besucherrekord erreicht wurde). Bei besonderen Ereignissen, die am Tag stattfinden (Sonnenfinsternisse, Merkur- bzw. Venustransit) wurde von den Mitgliedern ein Informationsstand samt Beobachtungsmöglichkeit in der Stadt eingerichtet. Auf Wunsch veranstaltet der Verein auch Sonderführungen für Kindergartengruppen, Schulklassen oder andere Gruppen, die Öffentlichkeitsarbeit erstreckt sich außerdem auf Vorträge, die mit einer speziellen virtuellen Weltraumsimulation am PC (celestia) und deren Darstellung über einen Beamer eine anschauliche Reise ins Weltall für die Vortragsbesucher ermöglichen. Heute zählt die Volkssternwarte Kempten e.V. über 40 Mitglieder. Unsere Ausrüstung wurde inzwischen unter anderem um ein transportables 45 cm-Spiegelteleskop erweitert, wodurch es möglich wird, die praktische Astronomie auch "zu den Leuten" zu bringen. Weitere Tätigkeiten verschiedener Vereinsmitglieder sind die Kleinplanetenbeobachtung, Astrofotografie mit astrotauglich umgebauter digitaler Spiegelreflexkamera, CCD-Webcam, Astro-Videoaufnahmen, die Beobachtung lichtschwacher Deep-Sky-Objekte und vieles mehr.



Umzug der Sternwarte
Am 20. Oktober 2011 wurde zum letzten Mal das Gebäude auf dem Drumlin zur öffentlichen Beobachtung genutzt. Der Bau einer neuen Sternwarte an anderer Stelle ist geplant.



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